In Anlehnung an die Aussage von Janus Korczak, Pädagogik sei „die Wissenschaft vom Menschen und nicht die vom Kind“, formulieren wir eine „Pädagogik der Person“. Den Begriff „Person“ verstehen wir als den heilen, unverwechselbaren, einzigartigen, individuellen Kern, der in jedem Menschen wesentlich wirkt. Es ist die Sphäre im Menschen, aus der heraus er sich zu allen Bedingtheiten verhalten kann und somit alle Lebenssituationen mitgestaltet.
Der Kern des Menschen ist von Anfang an da und muss nicht erst entwickelt oder gefördert werden. Da wir Menschen aber auch soziale Wesen sind, wirkt die Um- bzw. Mitwelt darauf ein, wie leicht oder schwer es für das Kind ist, sein Ur-Eigenstes in diese Welt einzubringen.
Die vornehmlichste Aufgabe der Pädagogik ist es daher, das Kind von Anfang an als gleichwertige Person anzusehen und ihm als Person zu begegnen. Nur eine wirkliche ICH-DU - Begegnung ermutigt den Menschen, zu sein wie er ist. Nur wer Person sein darf, kann zu einem wirklichen WIR beitragen. Hier liegt auch der gesellschaftliche Auftrag der Pädagogik.