Existenzielle Religiosität

Nach unserer Wahrnehmung kann dem Menschen, wenn er sich in seiner inneren Mitte befindet, deutlich werden, dass er ein Teil des Ganzen, der Schöpfung ist, und dass dieses Ganze umfassender und größer ist als er selbst. Zu diesem Ganzen kann er sich in Beziehung setzen. Der Wunsch nach Beziehung, nach dem Dialog mit dem Ganzen (mit Gott) ist die wahrscheinlich tiefste Sehnsucht des Menschen. Diese Sehnsucht bezeichnen wir als „existenzielle Religiosität“.

Nach unserer Erfahrung drückt sich diese Sehnsucht vor allem in der Suche des Menschen nach Sinn aus. Sinn ist wohl die stärkste Antriebskraft und das tragfähigste innere Fundament des Menschen.

Sinn lässt sich nicht geben oder machen. Sinn lässt sich nur finden; er hat seine Wurzel nicht im einzelnen Menschen, sondern im Ganzen. Sinn drückt die Beziehung des einzelnen Menschen zum Ganzen, zur Transzendenz aus. Somit sind Sinnverwirklichung und natürliche Religiosität Handlungen und Haltungen des je einzelnen, individuellen Menschen.

Die existenzielle Religiosität steht nicht im Gegensatz zu den bestehenden Religionen. Menschen können ihre natürliche Religiosität innerhalb von Religionen und Konfessionen oder auch in direkter, ungebundener Form gestalten.

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