Erich Fromm (1900 - 1980) arbeitete als Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Philosoph. Auf der Grundlage eines humanistischen Menschenbilds untersuchte er die Wirkmechanismen in kollektivierenden, autoritativen Gesellschaftsformen wie dem Nationalsozialismus und dem Kommunismus. In klarer Weise wies er auf die Widersprüche und Verwerfungen des aktuell bestehenden kapitalistischen Zivilisationsmodells hin. In seinen Werken „Die Kunst des Liebens“ und „Haben oder Sein“ stellt er die grundsätzliche Wahlmöglichkeit des Menschen zwischen lebensfördernden - wie in der Haltung der Liebe und des Seins - und lebensverneinenden Einstellungen - wie etwa den zeitgeist-angepassten, letztlich selbstzerstörerischen Strebungen nach Konsum, Besitz und Macht - dar. In seiner Hinwendung zur Mystik Meister Eckeharts zeigt Erich Fromm Möglichkeiten einer direkten, unmittelbaren Religiosität auf.